Ihr sitzt im Flugzeug zu
eurem Traumurlaub und doch schweben die Gedanken die ganze Zeit um
den Job. Hab ich etwas vergessen? Ist die Übergabe komplett
abgelaufen? Was passiert, wenn meine Urlaubsvertretung krank wird?
Und kann ich wirklich einfach so drei Wochen am Stück Urlaub machen,
ohne ein schlechtes Gewissen zu haben? Ja, könnt ihr!
Urlaub ist nämlich
wichtig, um danach frisch gestärkt in den Job zu starten. Doch wer
nicht gleich abschalten kann, hat wenig von seinem Urlaub. Wenn auch
am Strand die ganze Zeit die Gedanken um die Arbeit kreisen, müsst
ihr dringend lernen, im Urlaub abzuschalten.
Ob in die Wüste, ans
Meer, aufs Traumschiff oder in die Kälte – wenn die Arbeit im
Hinterkopf mit dabei ist, verpasst ihr das Beste. Auch wenn die
Landschaft aussieht wie frisch aus der Postkarte gepurzelt, kreisen
eure Gedanken noch ums Meeting, um den Chef und um E-Mails? Eine
Umfrage der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung hat gezeigt,
dass viele Deutsche noch so weit reisen können, der Chef und die
Arbeit ist immer im Hinterkopf.
Doch damit ist jetzt
Schluss! Der Urlaub ist schließlich zum Entspannen da! Damit eure
Urlaubsgefühle gleich zu Anfang eures Urlaubs starten und nicht erst
eine Woche später, verraten wir euch heute Tipps und Tricks, wie ihr
schnell vom Kopf her im Urlaub ankommt. So könnt ihr eure Ferien
ohne Ablenkungen genießen und endlich wieder richtig abschalten und
entspannen.
Den Start vom Urlaub
verschieben
Die Überschrift hört
sich erst einmal komisch an, hilft euch aber wirklich, gedanklich
schneller in den Urlaub zu starten. Bei manchen von euch dauert es
eine ganze Woche, bis das Gefühl des Urlaubs im Kopf angekommen ist.
Das dauert definitiv zu lange. Doch wie trickst ihr euren Kopf am
besten aus?
Die Option direkt vom
Büro in den Flieger zu steigen und sofort in den Urlaub zu starten,
ist nämlich gar keine gute Idee. Selbst wenn die Idee sehr
verlockend erscheint, der Gedanke an die Arbeit fliegt leider mit.
Ihr braucht also einen Cut, sodass das Hirn sich merkt, dass die
Arbeit erst einmal vorbei ist und der Urlaub losgehen kann.
Am besten ist es, wenn
ihr ein bisschen Vorlaufzeit habt, um euch auf den Urlaub
einzustellen. Studien beweisen, dass Urlauber, die so vorgehen, mehr
vom Urlaub haben. Zwei Tage reichen aber völlig aus. So geratet ihr
auch nicht in Stress beim Packen.
Wenn ihr also ab Freitag
Urlaub habt, fahrt oder fliegt ihr frühstens Sonntagabend los. Zwar
verliert ihr so einen Tag am Strand oder beim Wandern, seid aber viel
erfrischter und im Kopf eingestellt. Wer sich nämlich auf den Urlaub
freut, entwickelt Glücksgefühle, die sich im Urlaub dann direkt
zeigen.Wer aber vom Job direkt ins Flugzeug steigt, dem fehlen diese
Glücksgefühle.
Die zwei Ruhetage vorher
könnt ihr fürs Kofferpacken, fürs letzte Einkaufen und Shoppen
nutzen, damit ihr auch wirklich nichts vergesst und ganz entspannt in
den Urlaub starten könnt. Diese Vorlaufzeit würde sonst wegfallen
und ihr würdet schon gestresst in den Urlaub starten.
Leider ist es aber auch
so, dass nach vier Wochen der Effekt vom Urlaub wieder verpufft. Zwar
wird gesagt, dass zwei Wochen Urlaub Pflicht sind, um richtig
herunterzukommen, aber wenn ihr unseren Tipp beherzigt, geht es auch
schneller.
Es macht auch mehr Sinn,
öfter im Jahr Kurzurlaub zu machen, als einmal einen ganz langen. So
seid ihr immer mal wieder kurz entspannt, bevor ihr in den Job
zurückkehrt und das gute Gefühl hält trotzdem vier Wochen an.
Wer Zuhause nicht wieder
in Stress geraten möchte, plant für die Woche des Ankommens auf der
Arbeit nicht viele Termine ein. Arbeitet am besten erst das ab, was
liegengeblieben ist und widmet euch dann in der kommenden Woche der
„richtigen“ Arbeit. So seid ihr noch ein bisschen länger
entspannt.
Urlaub bedeutet
Entspannen
Entspannung kann viele
Gesichter haben. Wann entspannt ihr so richtig? Bei einem Glas Sekt?
Beim Seele baumeln lassen im Pool? Oder doch eher bei einem leckeren
Steak vom Grill? Egal, was euch die Entspannung bringt, macht es im
Urlaub.
Auch wenn es 20 Kilometer
lange Bergwanderungen sind, Parasailing, Bungee Jumping oder
Canyoning. Alles, was entspannt, gehört in den Urlaub. Da ihr selbst
am besten wisst, was euch vom Alltag entspannt und gedanklich in den
Urlaub bringt, könnt ihr direkt loslegen. Zu viel Stress, um alles
zu schaffen, solltet ihr euch aber auch nicht machen – es ist
schließlich Urlaubszeit!
Nehmt also alles, was ihr
sonst nicht schafft, für das die Zeit nicht reicht oder was
schlichtweg im Alltag nicht umsetzbar ist, mit in den Urlaub. Urlaub
ist Wohlfühlzeit! Genauso solltet ihr euch verhalten. Macht also
alles, was euch den Rest des Jahres zu dekadent, zu teuer, zu
kalorienreich oder zu überflüssig erscheint.
Wer die kurze Zeit in
vollen Kräften genießt, hat mehr vom Leben. So kann das Gehirn
nämlich besser abschalten und baut schneller Stress ab. Die teuren
Wanderstiefel müssen sein, morgens um sieben kann ruhig ein Sekt am
Flughafen getrunken werden, die süße Luftmatratze sieht nicht nur
klasse auf Fotos aus, sondern gibt euch auch ein gutes Gefühl und
die Partynacht darf ruhig bis um fünf Uhr morgens gehen – ihr seid
schließlich im Urlaub. Auch wenn ihr den nächsten Tag lange
ausschlaft und euch vielleicht nicht so toll fühlt – egal, denn
der Urlaub geht schließlich noch etwas länger!
Macht also alles, wofür
euch sonst die Zeit zu knapp ist. Gebt euch das Gefühl, jeden Tag
Geburtstag zu haben. An dem Tag schaut ihr schließlich weder aufs
Geld noch auf die Zeit und so sind es meist unvergessliche Tage. Ganz
nebenbei hat der Chef keine Gelegenheit in den Kopf zu wandern und
genau das ist das Ziel.
Den Kopf richtig
beschäftigen
Wer trotz schöner
Erlebnisse immer noch an die Arbeit und die ihn zu erwartenden
Aufgaben denkt, der muss im Kopf beschäftigt werden. Nicht immer
reichen schöne Erlebnisse aus, um auch mit dem Herzen bei der Sache
zu sein. Wenn die Arbeit auch im Urlaub im Kopf herumspukt, müsst
ihr euren Kopf beschäftigen und euer Hirn auf Hochtouren bringen.
Das macht ihr am besten,
indem ihr mehrere Regionen von Gehirn einschaltet. Wer sich ständig
nur Panoramas anschaut, muss sich nicht wundern, wenn die Gedanken
abschweifen. Zwar sind die Ausblicke schön und ihr genießt sie
auch, aber nach 10 Minuten kreisen die Gedanken schon wieder um den
Job.
Abhilfe bekommt ihr in
ein paar ganz einfachen Übungen. Achtsamkeit ist hier wichtig, um
richtig abzuschalten und den Urlaub genießen zu können. Packt
morgens beim Frühstück also direkt das Rätselheft, ein Sudoku oder
ein gutes Buch aus, um gar nicht erst in Versuchung zu kommen, an die
Arbeit zu denken.
Wer nur am Pool sitzt und
die Seele baumeln lässt, verfängt sich schnell in Gedanken um die
Arbeit. Was Kollege YX jetzt aber macht, ist völlig egal. Also rauf
aufs Fahrrad und am Meer entlang fahren oder den nächsten Berg
erklimmen, den ihr vom Hotelfenster aus seht oder zum Markt gehen und
neue Gerüche und Geschmäcker einfangen oder oder oder….
Es gibt genügend
Möglichkeiten, den Kopf auszuschalten und alle anderen Sinne
einzuschalten, sodass ihr garantiert keinen Gedanken mehr an die
Arbeit verschwendet. Aktiver Urlaub mit Unternehmungen, Ausflügen
und Entdeckungen wird vom Gehirn übrigens anders wahrgenommen als
ein reiner Strandurlaub am Meer, bei dem ihr nur faul in der Sonne
liegt.
Also öfters einmal den
Popo hochbekommen und die Gegend erkunden. Das Stresshormon wird
dabei auch schneller abgebaut und so kommt ihr früher im Urlaub an.
Das Smartphone nur smart
einsetzen
Natürlich nehmt ihr euer
Smartphone mit in den Urlaub. Ihr postet Urlaubsbilder von schönen
Momenten und kommentiert andere Urlaubsbilder von Freunden. Doch
leider habt ihr so auch die Möglichkeit, E-Mails und Anrufe von der
Arbeit zu bekommen – und schon ist es vorbei mit der
Urlaubsstimmung.
Zwar empfehlen Experten,
das Handy Zuhause zu lassen, aber die Vorstellung ist eher utopisch.
Besser ist es, nicht ständig erreichbar zu sein, das Handy einfach
im Hotelzimmer liegen zu lassen und nach und nach das Gefühl
loszuwerden, immer informiert zu sein. Es kann sonst nämlich eine
innere Unruhe entstehen, die das Urlaubsgefühl trübt.
Morgens also kurz das
Handy zum Frühstück checken und es danach den Tag über vergessen.
Abends könnt ihr dann eure Erlebnisse posten und Kommentare lesen –
aber maximal eine halbe Stunde. Danach wandert es für einen
entspannten Abend wieder in den Safe und ihr habt ein gutes Gefühl
dabei.
Schätzt die freie Zeit
Es gibt Menschen, die
langweilen sich schnell. Sie müssen jeden Tag etwas Neues erleben –
und das ist gut so. Denn wann, wenn nicht im Urlaub, hättet ihr Zeit
dafür? Also schnell den Bungee- Sprung machen, von dem ihr geträumt
habt, im Hubschrauber oder Heißluftballon über die Dächer schweben
oder endlich einmal allein mit dem Boot hinausfahren.
Der Urlaub ist dafür da,
Erlebnisse zum ersten Mal zu machen. Auch wenn sie euch nicht
gefallen, habt ihr etwas erlebt und endlich ausprobiert. Dafür sind
drei Dinge wichtig: Bewusstsein, Konzentration und Zeit. All das habt
ihr im Urlaub, also könnt ihr immer wieder Neues erleben und die
Zeit bewusst genießen.
Konzentriert euch auf die
eine Sache, die ihr euch für den jeweiligen Tag vorgenommen habt und
geht voll in ihr auf. So könnt ihr gar nicht an die Arbeit denken,
weil jeden Tag etwas Neues dazukommt und ihr noch euren Enkeln davon
erzählen könnt.
Bleibt mit euren Gedanken
im Augenblick, genießt ihn, zieht alles aus ihm heraus und lasst es
euch gut gehen. Dafür ist ein Urlaub da und nicht dafür, schon an
Morgen zu denken. Spontanes Agieren ist auch sehr wichtig, um immer
wieder neuen Schwung zu bekommen.
Wer also morgens unter
der Dusche nicht an den straffen Zeitplan denkt, den er selbst
erstellt hat im Urlaub, sondern nur daran, wie die Wassertropfen sich
auf der Haut anfühlen, hat schon einmal viel gewonnen.
Neue Erlebnisse sind
ebenso wichtig. Es muss nicht gleich der Aufstieg auf den Mount
Everest sein. Es reichen auch kleine Dinge im Urlaub. Die erste
frittierte Heuschrecke, ein Bungee- Sprung, Schnorcheln oder Tauchen
im Meer oder auch die durchsichtige Panorama- Plattform, auf der ihr
zum ersten Mal steht – kleine Überwindungen können Wunder bewirken
und euch auch für den Alltag mehr Mut bringen. Einfach einmal
ausprobieren!
Und auch wenn die Urlaubstage irgendwann vorbei und aufgebraucht sind, es wieder nach Hause geht und der Job anfängt, könnt ihr wenigstens stolz darauf sein, den Urlaub komplett genossen und ausgekostet zu haben. Abschalten kann eben doch recht einfach sein.